22.01.2018
Einen vollen Erfolg konnte die AG Ortsgeschichte am Sonntag verbuchen. Obwohl noch Tische und Stühle herbeigeholt wurden, reichten die Plätze nicht aus. Das umfangreiche Informationsangebot zur Rheinbegradigung mit Filmen, Theater, Vortrag, Ausstellungsobjekten und Bewirtung ist offensichtlich auf sehr großes Interesse gestoßen. Ganz herzlichen Dank!
„Ich finde es toll, dass die AG Ortsgeschichte das
200-jährige Jubiläum des ersten Rheindurchstichs aufgegriffen und eine so
umfassende und überraschend kurzweilige Veranstaltung auf die Beine gestellt
hat“, meinte eine Leopoldshafenerin beeindruckt. „Ich wusste gar nicht, dass
wir bei der Rheinbegradigung durch Tulla eine solch wichtige Rolle gespielt
haben“, war eine Eggensteinerin sichtlich erstaunt. Sie war nur eine von sehr vielen
Gästen, die am Sonntag der Einladung der AG Ortsgeschichte in die Rheinhalle
gefolgt waren. Die Halle war proppenvoll. Zusätzliche Stühle wurden aufgestellt
bis auch das letzte Fleckchen genutzt war. „Eigentlich
ist Geschichte nicht so mein Fall, aber mit den Filmen von Michael Martin und
den Grabbeschnawwl hat es richtig Spaß gemacht“, äußerte eine jüngere Frau. „Ich hatte Lust auf
selbstgebackenen Kuchen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den ganzen sonnigen Sonntagnachmittag
hier verbringe“, gestand eine Besucherin beim Gehen.
Ja,
die Besucher der vielfältigen und sehr informativen Jubiläumsveranstaltung zu
„200 Jahre Rheindurchstich“ durch Johann Gottfried Tulla waren voll des Lobes, so
auch Bürgermeister Stober. Wilfried Jahraus, der Sprecher der AG
Ortsgeschichte, war überwältigt vom überaus großen Zuspruch. Bernd Stober wies
in seiner Begrüßung darauf hin, dass der 1. Rheindurchstich allgemein nur mit
Knielingen in Zusammenhang gebracht wird, die Knielinger aber damals alles
dafür taten, um die Grabungsarbeiten zu verhindern. Sie wurden sogar gegen die
Eggensteiner Arbeiter handgreiflich, wie der Film „1818 bändigte Tulla den Rhein im Bereich
Knielingen und Eggenstein Leopoldshafen“ mit Unterstützung der Grabbeschnawwl
sehr plastisch veranschaulicht. Der einheimische Dokumentarfilmer Michael
Martin hat den sehr informativen Film eigens zum 200-jährigen Jubiläum
angefertigt und sehr viel Arbeit reingesteckt. Es hat sich gelohnt!
Die DVD
kann bei Annemarie und Michael Martin für 15 € gekauft werden. Bestellung direkt
an MichAnniMartin@gmx.de
oder 0721 705471.
Schon
als historisch kann man den zweiten gezeigten Film vom Ehepaar Martin bezeichnen.
„Unsere Rheinlandschaft in Stein gehauen“ dokumentiert die Entstehung des roten
Sandsteinbrunnens vor dem alten Rathaus in der Leopoldstraße. Der einheimische,
mittlerweile in Spanien lebende Künstler Benno Treiber hat den Brunnen aus
einem 14 Tonnen schweren Sandsteinbrocken vor weit über 20 Jahren in schwerster
Steinhauerarbeit über etliche Wochen hinweg modelliert. Die Einweihung war damals
ein Großereignis in der Gemeinde.
Über
den Karlsruher Oberst Johann Gottfried Tulla wusste Referent Rainer Boos aus Plittersdorf
(Rastatt) in seinem Vortrag "Johann Gottfried Tulla - sein Leben und sein
Werk" viel zu berichten. Er bettete das Leben Tullas in die Zeitgeschichte
ein und man erfuhr u.a., dass Tulla ein großer Straßenbauer und auch einer der
Gründer der Ingenieursschule, die Vorgängerin der Universität Karlsruhe bzw.
des heutigen KIT (Karlsruher Instituts für Technologie) war. Referent Boos verstand
es sein Wissen anschaulich und spannend zu vermitteln, er hatte die volle
Aufmerksamkeit der Zuhörer. Boos war maßgeblich an der Tulla-Ausstellung im
Rastatter Stadtmuseum beteiligt und beeindruckte mit bemerkenswertem
Detailwissen.
Bürgermeister
Stober hob hervor, dass die Tulla-Veranstaltung ein echtes Gemeinschaftsprojekt
ist, bei dem sich viele Bürgerinnen und Bürger eingebracht haben. Alle
Mitglieder der Agendagruppe - mittlerweile erweitert um das Heimathaus- bzw.
Museumsteam - haben zum großen Erfolg dieses Sonntagnachmittags beigetragen. Unser
ehrenamtlicher Museumsleiter Wolfgang Knobloch hat sein immenses
Geschichtswissen eingebracht und zusammen mit Archivarin Katrin Kranich die
Pläne und Fotos der Ausstellung zusammengestellt. Der Theaterverein
Grabbeschnawwl hat mit seinem Mundartsketch über die Gerichtsverhandlung der
Knielinger Handgreiflichkeiten im Stile des königlich-bayrischen Amtsgerichts
kräftig zur Belustigung der Gäste beigetragen und dabei noch Geschichtswissen
vermittelt.
Und
die Alden Bumbl haben mit ihrem Bewirtungsangebot, vor allem dem leckeren
selbstgebackenen Kuchen, den Wohlfühlfaktor der Besucher noch erhöht.
„Solche Veranstaltungen zeigen mir, dass unsere Dorfgemeinschaft in Ordnung ist“, freute sich der Bürgermeister. Das sieht auch Wilfried Jahraus so und bestätigte „Jeder hat sich von der Ideensammlung bis zur Umsetzung mit wachsender Begeisterung eingebracht und es hat uns allen viel Spaß gemacht“. Die immens große Besucherzahl ist eine schöne Anerkennung für diesen Einsatz der Ehrenamtlichen, wobei das tolle Programm es wert wäre nochmals gezeigt zu werden. Vielleicht bietet sich dazu am Vatertag, an Christi Himmelfahrt am 10.5., eine Gelegenheit, denn dann ist wieder PAMINA-Tag, den die AG Ortsgeschichte jedes Mal mit einem tollen Programm gestaltet.
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